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Resilienz – Das Geheimnis psychischer Widerstandsfähigkeit

Resilienz. Ein starkes Wort. Für viele Menschen aber auch ein sehr abstraktes, nicht ganz greifbares Wort. Doch was bedeutet es eigentlich? Was genau macht Resilienz, die psychische Widerstandsfähigkeit aus? Und wie wird diese Kompetenz entwickelt bzw. weiterentwickelt? Mit welchen Maßnahmen kannst du dein „Immunsystem der Seele“ für mögliche Krisenzeiten stark machen, so dass du Belastungen standhältst und seelisch gesund bleibst?

Ich persönlich bin unsagbar froh mich schon seit Längerem persönlich und auch fachlich mit dem Resilienzthema zu beschäftigen. Fachlich bin ich schon vor 10 Jahren, in meiner Ausbildung zur Erzieherin, mit dem Thema Resilienz und Resilienzförderung in Berührung gekommen. Das Konzept hat mich seitdem nicht wieder losgelassen. Ich habe mich im Studium ausgiebig mit dem Thema auseinandergesetzt und meine Bachelorthesis zu dem Thema geschrieben. Dass die Förderung der psychischen Widerstandsfähigkeit und der Inneren Stärke sehr aktuell, mittlerweile auch en vogue , ist für mich der Beweis, wie hilfreich der Aufbau einer resilienten Persönlichkeit in der heutigen Zeit ist. Selbst konnte ich es auch schon am eigenen Leib erfahren. Aber dazu später mehr.

„Meiner Inneren Stärke und allen voran meiner Familie verdanke ich es, dass ich nach dieser gesundheitlichen Krisensituation wieder gut zur alten Form zurückgefunden habe. Dabei haben mir meine Familie und meine Yoga- & Meditationspraxis sehr geholfen.“

Ein bisschen Theorie

Da ein Beitrag zu diesem riesigen Thema nicht ausreicht, gibt es ein bisschen Theorie vorweg. So kannst du dich dem Begriff Resilienz langsam nähern, bevor ich dir in den nächsten Blogposts mehr über das Thema Resilienz  berichte. Unter anderem, warum DIR resiliente Eigenschaften in DEINEM Leben helfen können. Und warum es sich lohnt DEIN Immunsystem der Seele zu stärken. Egal wer du bist und wie alt du bist.

Kommen wir also zunächst zur Begriffsklärung.

Der Begriff Resilienz kommt ursprünglich aus der Wertstoffkunde. Er beschreibt die Eigenschaft eines Stoffes, der über eine hohe Spannkraft, Elastizität und Widerstandsfähigkeit verfügt (engl.: resilience = Spannkraft, Elastizität, Widerstandfähigkeit). Wird diese Eigenschaft auf die Persönlichkeit eines Menschen übertragen, spricht man von der psychischen Widerstandsfähigkeit. Auch gerne Innere Stärke genannt.

Nähert man sich dem Begriff auf der wissenschaftlichen Ebene, gibt es zahlreiche Definitionen von Resilienz. Zwei davon habe ich für euch einmal rausgesucht und aufgeführt.

„Resilienz ist eine universelle Eigenschaft, die es einer Person, Gruppe oder Gemeinschaft erlaubt, schädigenden Auswirkungen von bedrohlichen Notsituationen vorzubeugen, sie zu minimieren oder zu überwinden.“ Grotberg (2011, S.51):

Eine weitere Definition lautet nach wie folgt:

„Resilienz liegt vor, wenn jemand eine extrem bedrohliche d.h. hoch riskante Situation unerwartet gut bewältigt“ Wieland (2011, S. 185)

 Doch wie wird man resilient? Ist das angeboren? Muss man dafür ein bestimmtes Bootcamp oder ähnliches durchlaufen? NEIN!

Resilienz ist erlernbar

Die tolle Nachricht ist, dass Resilienz erlernbar ist.  Du kannst noch heute anfangen an deiner psychischen Widerstandsfähigkeit zu feilen und dein Immunsystem der Seele pushen. Es ist ein lebenslanger Prozess. Sehr dynamisch und multidimensional. Das heißt es wirken viele verschiedene Faktoren. In der wissenschaftlichen Literatur findet man Schutzfaktoren, Risikofaktoren und Resilienzfaktoren. Und alle Faktoren wirken auf die Entwicklung deiner psychischen Stärke und Persönlichkeit. So kann es vielleicht auch vorkommen, dass du in einer schwierigen Phase deines Lebens sehr widerstandsfähig bist und in einer anderen Phase eher nicht. Deshalb lohnt es sich dran zubleiben. Es besteht eine Wechselwirkung zwischen den Risiken und den schützenden Faktoren. Du bist also ständig im Resilienzprozess.

Auch bei mir gab und gibt es Situationen in denen ich widerstandsfähig bin. Krisensituationen, die ich gemeistert habe ohne psychische Probleme zu entwickeln. Das heißt aber nicht, dass ich allen Situationen im Leben gewachsen bin. Jeder Mensch muss auf sich aufpassen und darf seine Spannkraft nicht überschätzen bzw. überstrapazieren. Selfcare ist das Zauberwort, dass dich im Resilienzprozess begleiten sollte. Damit du dein Leben lang flexibel bist wie ein Gummiband ohne bei Belastungen sofort zu reißen. Wichtig ist dabei aber vor allem auch immer ein sicheres und unterstützendes Umfeld. Das hat auch schon Emmy Werner, Pionierin der Resilienzforschung, herausgefunden (Stichwort: Kauai Studie).

Die 7 Säulen der Resilienz in Anlehnung an  Emmy Werner

Mit Hilfe dieser Resilienzfaktoren kannst du an deiner Inneren Stärke arbeiten. Sie Schritt für Schritt weiter entwickeln.  Was dich dabei unterstützen kann, zeige ich dir in meinem nächsten Blogbeitrag zum Thema Resilienz.

Auch bei mir gab und gibt es Situationen in denen ich widerstandsfähig bin. Krisensituationen, die ich gemeistert habe ohne psychische Probleme zu entwickeln. Beispielsweise die Lungenembolie nach der Geburt meines ersten Sohnes. Es war nicht einfach zu verarbeiten, wie knapp ich dem Tod von der Schippe gesprungen bin. Meiner Inneren Stärke und allen voran meiner Familie verdanke ich es, dass ich nach dieser gesundheitlichen Krisensituation gut wieder zur alten Form zurückgefunden habe. Dabei haben mir meine Familie und meine Yoga- & Meditationspraxis sehr geholfen.

Ein Mensch mit Innerer Stärke kann sagen:

Nun bist du gefragt:
Wie bereits weiter oben erwähnt, hat sich bei mir die Yoga- & Meditationspraxis als Anker bewährt. Und ich habe gemerkt, welche Menschen wirklich für mich da sind. Allen Voran meine Familie! (DANKE an dieser Stelle!) Welche Dinge helfen dir, um in belastenden Situationen widerstandsfähig zu bleiben?  An welchen Faktoren würdest du gerne arbeiten, um noch resilienter zu werden? Bist du bereits ein Mensch, der Innere Stärke besitzt?

Ich freue mich auf einen regen Austausch!

Fröhlich-Gildhoff, Klaus u. Rönnau-Böse, Maike (2009): Resilienz, München: Reinhardt UTB

Grotberg, Edith H. (2011): Anleitung zur Förderung der Resilienz von Kindern – Stärkung des Charakters, Ein Manual für die Praxis der Resilienzförderung in: Zander, Margherita (Hrsg.): Handbuch Resilinzförderung, Mit hrsg. von Martin Roemer, Wiesbaden : VS, Verl. für Sozialwiss., S.51-101

Werner Emmy E. (2000): Protectiv factors and individual resilience. In J.P. Shonkoff u. S. J. Meisels (Hrgs.): Handbook of early Childhood intervention, Cambridge: Cambridge University Press, S. 115-132

Werner, Emmy E. (2007a): Entwicklung zwischen Risiko und Resilienz in: Opp, Günther u. Fingerle, Michael (2007): Was Kinder stärkt, Erziehung zwischen Risiko und Resilienz, 2. völlig neu bearb. Aufl., München; Basel: Reinhardt, S.20-31

Werner, Emmy E. (2007b): Resilienz: ein Überblick über internationale Längsschnittstudien in: Opp, Günther u. Fingerle, Michael: Was Kinder stärkt, Erziehung zwischen Risiko und Resilienz, 2. völlig neu bearb. Aufl., München; Basel: Reinhardt, S. 311-326

Werner, Emmy E. (2011): Risiko und Resilienz im Leben von Kindern aus multiethnischen Familien, Ein Forschungsbereicht in: Zander, Margherita (Hrsg.): Handbuch Resilinzförderung, Mit hrsg. von Martin Roemer, Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwiss., S.32-46

Wieland, Norbert (2011): Resilienz und Resilienzförderung – eine begriffliche Systematisierung in: Zander, Margherita (Hrsg.): Handbuch Resilinzförderung, Mit hrsg. von Martin Roemer, Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwiss., S. 180-207

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